Lepra Bakterielle Infektionskrankeit

Bakterien sind für die Infektion verantwortlich
Bakterien sind für die Infektion verantwortlich © psdesign1 - www.fotolia.de

Lepra oder auch Aussatz genannt kommt weltweit vor und ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die die Schleimhäute und die Haut zerstört sowie die Nervenzellen befällt. Wenn schon Folgeschäden wie beispielsweise Lähmungen oder Verstümmlungen eingetreten sind, sind diese nicht mehr heilbar.

Lepra ist heute noch in den tropischen und subtropischen Regionen zu finden, wie beispielsweise Brasilien, Kongo, Madagaskar, Mosambik, Tansania und Nepal. Weltweit ist aber die Lepraerkrankung rückläufig, so gab es im Jahr 2004 noch über 400.000 neue Erkrankungen, im Jahr 2005 nur noch unter 300.000 neue Fälle.

Lepra ist heute fast nur noch in tropischen Gebieten verbreitet
Lepra ist heute fast nur noch in tropischen Gebieten verbreitet © quickshooting - www.fotolia.de

Leprakranke brauchen nicht unbedingt isoliert werden, da eine Ansteckung bei einem kurzen Kontakt sehr gering ist.

In Deutschland bzw. Europa ist die Lepra schon seit dem 16. Jahrhundert, bis auf ein paar kleine Fälle, ausgestorben.

Lepra ist heute mit Hilfe von verschiedenen Antibiotika heilbar.

Ursachen Ursachen von Lepra

Verunreinigtes Wasser und schlechte Hygienebedingungen erhöhen das Risiko
Verunreinigtes Wasser und schlechte Hygienebedingungen erhöhen das Risiko © Riccardo Niels Mayer - www.fotolia.de

Der Erreger der Lepra ist das Mykobakterium leprae und wird als Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen. Ausschlaggebend ist auch eine schlechte Ernährung, mangelnde Hygiene und schmutziges Wasser.

Zur Ansteckung kann ein längerer Kontakt mit einem Erkrankten, zum Beispiel das Zusammenleben in einem Haushalt, führen. Die Inkubationszeit, das ist die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch der Krankheit, beträgt zwischen mehreren Monaten und bis zu 20 Jahren, aber im Durchschnitt vier bis acht Jahre.

Symptome Symptome von Lepra

Die Erkrankung beginnt meist mit einem Taubheitsgefühl in den Füßen
Die Erkrankung beginnt meist mit einem Taubheitsgefühl in den Füßen © pathdoc - www.fotolia.de

Bei der Lepra sind meistens Gesicht, Haut und Glieder betroffen. Zuerst bildet sich ein Taubheitsgefühl in den Fingern und Füßen und die Nervenstränge schwellen an. Es erscheinen Hautflecken - bei hellhäutigen sind diese gerötet, bei dunkelhäutigen sehen sie hell aus.

Man unterscheidet bei der Lepra zwischen der tuberkoloiden und der lepromatösen Lepra.

Tuberkoloide Lepra

Bei der tuberkoloiden Lepra, die auch als Nervenlepra bezeichnet wird, handelt es sich um eine leichtere Form der Lepra, bei der es zu einem Taubheitsgefühl in den befallenen Regionen kommt, was mit dem Verlust der Tastempfindlichkeit verbunden ist, so dass die Erkrankten sich oftmals, weil sie den Schmerz nicht spüren, verletzen. Bei dieser Krankheitsform ist nur eine geringe Ansteckungsgefahr vorhanden und es bestehen auch gute Heilungschancen.

Lepromatöse Lepra

Eine schwere Form der Erkrankung ist die lepromatöse Lepra, bei der es zu knotigen Geschwulsten der Haut kommt, häufig auch Verstümmelungen an Gesicht, Füßen und Händen. Weiterhin kommt es zu Lähmungen und auch das Taubheitsgefühl stellt sich dann ein. Im weiteren Verlauf fallen die Haare aus und am Ende breitet sich die Lepra auf den gesamten Organismus aus, was tödlich enden kann.

Bei der lepromatösen Lepra besteht eine hohe Ansteckungsgefahr.

Diagnose Feststellen von Lepra

Durch einen Abstrich kann der Erreger nachgewiesen werden
Durch einen Abstrich kann der Erreger nachgewiesen werden © Gerhard Seybert - www.fotolia.de
Klassifikation nach ICD-10
  • A30: Lepra [Aussatz]
  • A30.0: Indeterminierte Lepra
  • A30.1: Tuberkuloide Lepra
  • A30.2: Borderline-tuberkuloide Lepra
  • A30.3: Borderline-Lepra
  • A30.4: Borderline-lepromatöse Lepra
  • A30.5: Lepromatöse Lepra
  • A30.8: Sonstige Formen der Lepra
  • A30.9: Lepra, nicht näher bezeichnet

Die Diagnose von Lepra erfolgt aufgrund der Krankengeschichte bzw. der Hautveränderungen, dem Anschwellen der Nervenstränge und der Taubheitsgefühle.

Mittels eines Abstrichs von der Schleimhaut oder auch der Haut lassen sich die Erreger mikroskopisch nachweisen. Man kann die Bakterien aber auch über eine Anzucht gezielt vermehren, was aber bis zu einem Jahr dauern kann.

Ein Antikörpersuchtest ist der Lepromintest, mit dessen Hilfe sich die infizierten Personen feststellen lassen, bei denen die Krankheit ohne Symptome ausgebrochen ist. Dieser Test unterscheidet auch die beiden Lepraformen, die tuberkulöse und die lepromatöse Lepra.

Weiter gibt es noch die Möglichkeit ein molekularbiologisches Nachweisverfahren durchzuführen, mit der es möglich ist, die Erkrankung schon im Frühstadium festzustellen oder auch die Diagnose zu erhärten.

Therapie Behandlung von Lepra

Bei der Therapie von Lepra setzt man auf verschiedene Antibiotika
Bei der Therapie von Lepra setzt man auf verschiedene Antibiotika © nikesidoroff - www.fotolia.de

Seit mehr als zwanzig Jahren wird Lepra mit Hilfe von verschiedenen Antibiotika, als Kombination, erfolgreich behandelt. Diese Medikamente, es handelt sich dabei um Chlofamizin, Rifampicin und Dapson, muss der Erkrankte über einen längeren Zeitraum, zwischen zwei Jahren und lebenslang, einnehmen, damit der Erreger im Körper des Patienten komplett abgetötet wird.

Thalidomid kann auch als Behandlung dienen, aber nicht für schwangere Frauen oder diejenigen, die Kinder bekommen möchten.

Zusätzlich wird eine Bewegungstherapie gegen die Lähmungserscheinungen durchgeführt.

Verlauf Verlauf der Lepra

Das verminderte Schmerzempfinden führt besonders unter den Füßen zu Verletzungen
Das verminderte Schmerzempfinden führt besonders unter den Füßen zu Verletzungen © saritphoto - www.fotolia.de

Im Anfangsstadium treten Taubheitsgefühle in den Fingern und Füßen auf. Die Nervenstränge schwellen an und es bilden sich Hautflecken, die rötlich oder auch hell sind, je nach Hauttyp.

Durch das Taubheitsgefühl ist auch die Tastempfindlichkeit gestört, so dass es dadurch häufig zu Verletzungen kommt, weil der Betroffene den Schmerz nicht verspürt. Zusätzlich ist die Schweißproduktion in den befallenen Regionen vermindert.

Der Erreger der Lepra, das Mykobakterium leprae, gedeiht am besten bei einer Temperatur um 33 Grad Celsius. Am häufigsten sind das Gesicht, die Füße und Hände sowie die Haut betroffen. Die einzelnen Symptome können sich von Patient zu Patient unterscheiden.

Prävention Vorbeugen gegen Lepra

In Lepra-Gebiete reisende Touristen brauchen keine spezielle Vorsorge ergreifen
In Lepra-Gebiete reisende Touristen brauchen keine spezielle Vorsorge ergreifen © Les Cunliffe - www.fotolia.de

Grundsätzlich gibt es gegen Lepra keine eigene Schutzimpfung. Doch hat man in manchen Ländern festgestellt, dass eine Impfung gegen Tuberkulose auch gegen Lepra hilft, weil der Erreger Mykobakterium leprae ein Verwandter des Tuberkulose-Erregers ist.

Als Tourist braucht man keine speziellen Vorsorgemaßnahmen ergreifen, wenn man keinen längeren, intensiven Kontakt zu Erkrankten hat. Deshalb ist auch eine Impfung kaum nötig, weil eben die Ansteckungsgefahr gering ist.

In den betroffenen Gebieten versucht man schon frühzeitig Leprakranke festzustellen, damit keine Folgeschäden entstehen können.

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