Prostatakrebs Bösartiger Tumor an der Prostata

Die Prostata ist besonders häufig von Krebs betroffen
Die Prostata ist besonders häufig von Krebs betroffen © Sebastian Kaulitzki - www.fotolia.de

Eine der häufigsten Krebserkrankungen beim Mann ist der Prostatakrebs, ein Karzinom an der männlichen Vorsteherdrüse (Prostata). Prostatakrebs verursacht erst im fortgeschrittenem Stadium Beschwerden, so dass man diesen nur über eine Früherkennungsuntersuchung erkennen und behandeln kann.

Die Prostata ist eine Drüse in der Größe einer Kastanie und befindet sich unterhalb der Harnblase und umgibt die Harnröhre. Diese Drüse hat eine doppelte Funktion. Mit ihrem Ringmuskel verschließt sie beim Samenerguss die Harnröhre, damit kein Harn zufließen kann. Außerdem wird durch die Prostata dem Samen ein Drüsensekret beigemischt.

Kommt es zu einer Krebsgeschwulst, wird die Harnröhre eingeengt und es treten Störungen bei der Blasenentleerung auf. Aber nicht immer muss es sich bei auftretenden Störungen um einen bösartigen Tumor handeln, vielmehr handelt es sich oft um einen gutartigen Tumor. Auch können Harnwegsinfektionen oder eine Prostataentzündung die gleichen Beschwerden verursachen.

Die Häufigkeit dieser Erkrankung steigt mit dem Lebensalter, wobei sich die ersten Veränderungen im Alter über 50 Jahren zeigen. Eine gutartige Vergrößerung der Prostata hat fast jeder zweite 50-Jährige und fast jeder 80-Jährige. Von den Krebserkrankungen ist zirka ein Viertel der Männer betroffen.

Ursachen Ursachen von Prostatakrebs

Vater und Sohn
Vater und Sohn © Andrew Lever - www.fotolia.de

Die genauen Ursachen einer Prostatakrebserkrankung sind bislang noch nicht bekannt. Es spielen aber gewisse Risikofaktoren eine Rolle, zum Beispiel eine genetische Vorbelastung. Wenn bereits der Vater an Prostatakrebs erkrankte, besteht für den Sohn ein größeres Risiko ebenfalls an Prostatakrebs zu erkranken.

Ein Prostatakarzimon kann nicht ohne das Sexualhormon Testosteron entstehen und auch die Ernährung steht in einem Zusammenhang mit der Erkrankung. Deshalb sollte man möglichst kalorien- und fettreiche Nahrungsmittel meiden. Besonders Getreide, Gemüse und Sojaprodukte sind zu empfehlen.

Bei weltweiten Untersuchungen stellte man fest, dass die Erkrankungen in Skandinavien am höchsten und im asiatischen Raum am geringsten sind. Deutschland und Amerika liegen im Mittelfeld.

Symptome Symptome bei Prostatakrebs

Betroffene leiden unter Harndrang
Betroffene leiden unter Harndrang © vchalup - www.fotolia.de

Prostatakrebs verursacht im Frühstadium keine Beschwerden. Deshalb kann er nur durch Früherkennungsuntersuchungen rechtzeitig festgestellt werden. Dabei wird die Prostata über den Enddarm abgetastet.

Ein gutartiger Tumor bereitet Beschwerden bei der Harnentleerung, weil er auf der Innenseite der Prostata wächst und die Harnröhre einengt.

Der bösartige Tumor wächst auf der äußeren Seite und zeigt im Anfangsstadium keine Beschwerden. Zu einem späteren Zeitpunkt wird aber auch die Harnröhre eingeengt und als Folge treten oft das nächtliche Wasserlassen bzw. ein starker Drang zum Wasserlassen und Potenzschwierigkeiten auf. Später verspüren die Betroffenen häufig Schmerzen im Genitalbereich und oft befindet sich Blut im Urin oder im Sperma.

Auch treten

auf.

Diagnose Feststellen von Prostatakrebs

Ein PSA-Test kann Aufschluss über ein Prostatakarzinom geben
Ein PSA-Test kann Aufschluss über ein Prostatakarzinom geben © jarun011 - www.fotolia.de
Klassifikation nach ICD-10
  • C61: Bösartige Neubildung der Prostata

Um eine Vergrößerung der Prostata festzustellen, wird eine rektale Tastuntersuchung (digital-rektale Untersuchung) durchgeführt. Mit dem Finger wird dabei die Prostata über den Enddarm abgetastet, um die Größe und eventuelle Knoten festzustellen. Diese Untersuchung sollte regelmäßig bei Männern ab dem 45. Lebensjahr einmal im Jahr gemacht werden.

Da aber nicht alle Karzinome ertastet werden können, wenn sie sich beispielsweise seitlich oder zum Bauch hin befinden, gibt es die Möglichkeit, über eine Blutuntersuchung den Organmarker PSA zu messen, was aber nicht in der allgemeinen Vorsorge enthalten ist.

Nicht immer muss aber gleich ein Karzinom vorliegen, wenn dieser Eiweißstoff erhöht ist, so dass weitere Untersuchungen nötig sind. Hierzu zählen die Ultraschalluntersuchung und die Prostatabiopsie, eine Gewebeprobenentnahme.

Für das Feststellen des fortgeschrittenen Stadiums dienen auch die Computertomographie, Kernspintomographie und die Skelett-Szintigraphie.

Therapie Behandlung von Prostakrebs

Strahlentherapie
Strahlentherapie © Mediteraneo - www.fotolia.de

Je nach dem Verlauf der Krankheit wird die entsprechende Behandlung durchgeführt. Wenn ein Tumor sehr langsam wächst, wird man keine Operation in Erwägung ziehen, weil diese mehr schadet als sie nützt. Dies hängt natürlich auch sehr stark vom Alter des Betroffenen ab.

Wenn nur kleine Krebsgeschwülste vorhanden sind, wird man diese mittels regelmäßiger Kontrolle des PSA-Wertes zunächst weiter beobachten.

Wenn es sich um einen auf die Prostata begrenzten Tumor handelt, wird man sich für eine operative Entfernung der kompletten Prostata entscheiden. Hierbei bestehen die besten Chancen auf Heilung.

Befinden wir uns aber schon im fortgeschrittenen Stadium, wo der Tumor schon in das umliegende Gewebe eingedrungen ist, ist eine Operation nur bedingt möglich und es muss zusätzlich eine Strahlentherapie erfolgen, um die verbliebenen Krebszellen zu zerstören. Auch gibt es die Möglichkeit das Wachstum der Krebszellen durch den Entzug des Hormons Testoteron zu verhindern.

Liegt bereits eine Metastasenbildung vor, d.h. der Tumor hat Tochtergeschwülste gebildet, die sich auch in anderen Organen schon festgesetzt haben, besteht keine Chance auf Heilung. Man versucht dann nur noch die Lebensqualität des Erkrankten zu verbessern und das Wachstum des Tumors durch totalen Hormonentzug zu verhindern.

Bei allen Operationen kann es danach zu einer Impotenz kommen, da auch Nervenstränge trotz bester Operationsmöglichkeiten zerstört werden können. Es gibt auch hier die beiden Operationsmöglichkeiten "klassische Operation" mit einem Bauch- oder Dammschnitt und die "minimal invasive Operationsmethode", bei der fünf kleine Schnitte gemacht werden, durch die dann die Entfernung des Tumors bzw. der Prostata geschieht.

Strahlentherapie

Als nächste Behandlungsmöglichkeit ist die Strahlentherapie zu nennen, wobei man unter einer Bestrahlung von innen (Seed-Implantation) und der Bestrahlung von außen unterscheidet.

Hormonbehandlung

Als letzte Therapiemöglichkeit gibt es die Hormonbehandlung, die aber nur im weit fortgeschrittenen Stadium eingesetzt wird, um die Beschwerden zu lindern und das Tumorwachstum zu verringern.

Alle Behandlungsmöglichkeiten sind natürlich abhängig vom Stadium der Krankheit, dem Alter des Betroffenen und dem allgemeinen Gesundheitszustand.

Verlauf Verlauf von Prostatakrebs

Die Prognose ist bei frühzeitiger Diagnose sehr gut
Die Prognose ist bei frühzeitiger Diagnose sehr gut © pankajstock123 - www.fotolia.de

Prostatakrebs wächst unterschiedlich schnell. So ist über Jahre hinweg das Wachstum sehr gering, so dass keine Behandlung erfolgen muss. Andererseits kann er auch sehr schnell wachsen, was auch zum Tod führen kann.

Die Entscheidung wie im Einzelnen Prostatakrebs behandelt werden kann, liegt beim behandelnden Urologen, der auch eine regelmäßige Überwachung durchführt. Bei einer rechtzeitigen Erkennung und Behandlung bestehen bei 80 Prozent der Betroffenen Überlebenschancen, d.h. mindestens 5 bis 10 Jahre. Wenn der Tumor schon andere Organe befallen hat, sinken die Chancen auf 40 Prozent.

Prävention Vorbeugung von Prostatakrebs

PSA-Test zur Früherkennung
PSA-Test zur Früherkennung © jarun011 - www.fotolia.de

Das Wichtigste ist die Früherkennung des Krebses, weshalb regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen für Männer ab dem 45. Lebensjahr einmal jährlich empfohlen werden. Hierbei wird die Prostata abgetastet und eventuelle Vergrößerungen festgestellt. Zusätzlich besteht die Möglichkeit einer Blutuntersuchung und dabei den sogenannten PSA-Wert zu ermitteln, ein Protein, das nur in der Prostata produziert wird.

Männer sollten generell auf eine kalorien- und fettreiche (tierische Fette) Kost verzichten. Gesund sind dagegen Getreide, Gemüse und Sojaprodukte. Auch sollte man Übergewicht vermeiden und sich regelmäßig bewegen.

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